Von Berlin nach Stettin mit dem Fahrrad.

Eindrücke von einer Radtour im Juli 2016.

Etappe 1: Berlin Schloßbrücke --> Strandbad Wukensee

Klar könnte man auch an zwei Tagen von Berlin nach Stettin radeln, manch Rennradfahrer und Radprofi schafft die Strecke sicher auch in einem Tag. Wir wollten aber die Strecke kennenlernen und entspannt auch viele Pausen an schönen Orten machen. Am Freitag Nachmittag nach Feierabend ging es los, zuerst von der Charlottenburger Schloßbrücke durch den Mierendorffkiez, die Stadtautobahn bis in den Wedding, die Panke entlang, durch Pankow und an Schloss Niederschönhausen vorbei auf den Berlin-Usedom-Radweg, dem wir durch Bernau bis nach Biesenthal folgten. Nach einem kurzen Bad im schönen Strandbad am idyllischen Wukensee gab es im Strandbadrestaurant noch Verpflegung, bevor wir müde von den ersten 50 Kilometern in Bett fielen.

In Bernau ist Stettin schon (zumindest auf dem kleinen Logo neben der 72) ausgeschildert
Strandbad Wukensee kurz vor dem Gewitter

Etappe 2: Wukensee --> Werbellinsee --> Niederfinow --> Cedynia

Am zweiten Tag starteten wir recht früh in unserem Pension am Wukensee. Der direkte Weg nach Cedynia, unserem zweiten Ziel, hätte uns direkt nach Eberswalde geführt. Wir wollten aber noch den Werbellinsee sehen und baden, sodass wir uns für einen Schlenker entschieden. Wir folgten bis zum Werbellinsee dem Usedomradweg, bogen dann in Richtung Eberswalde ein. Danach folgten wir dem Oder-Havel-Radweg (Teil des Radwegs der "Tour de Brandenburg"), der uns zum Schiffshebewerk Niederfinow brachte, das wir beide zuletzt im Kindesalter besuchten. Das Hebewerk, das in den kommenden Jahren durch einen benachbarten Neubau ergänzt wird, ist Teil des Großschifffahrtsweges Berlin-Stettin. Nach einer weiteren kurzen Pause im hübschen Städtchen Oderberg ging es am Grenzübergang Hohenwutzen über die Oder. Unterwegs trafen wir kurz vor der Grenze zufälligerweise einen Arbeitskollegen aus Berlin, der auch auf dem Fahrrad (wenn auch in eine andere Richtung) unterwegs war.
Hinter Hohenwutzen ging es leider nach dem furchtbaren "Polenmarkt" auf einer vielbefahrenenen Landstraße weiter. Nach einigen Kilometern erreichten wir das Denkmal von Zehden, dass auf dem Oderhang steht - von oben ist ein wunderbarer Blick über das Odertal möglich.
Im kleinen Ort Zehden (Cedynia) angekommen, haben wir das einzige geöffnete Restaurant des Ortes besucht und haben uns dann mit einem kurzen Stadtspaziergang (u.a. zum Kloster Zehden, in dem gerade eine Hochzeit gefeiert wurde, und das deshalb nicht geöffnet wurde) auf dem örtlichen Sportplatz niedergelassen, da es in dem kleinen Ort leider kaum etwas Spannendes zu erleben gab.

Werbellinsee

Schiffshebewerk Niederfinow...
...wichtige Schleuse für die Berlin-Stettiner Binnenschifffahrt
Blick auf Oderberg
Grenzübergang Hohenwutzen
Denkmal an Oderhang zwischen Hohenwutzen und Zehden
Kloster Zehden (Cedynia)

Etappe 3: Cedynia --> Krajnik Dolny --> Gryfino --> Szczecin

Am letzten Tag der Tour hatten wir noch einmal fast 90 Kilometer vor uns. Nach einem frühen Start auf leeren Landstraßen an einem heißen Sonntagmorgen hatten wir recht schnell viele Steigungen zu meistern: Bis nach Niederkränig ging es viele mal auf und ab. Zwar wurde der Weg schnell ebener, doch leider wurde der Straßenbelag auch schlechter, bis wir nach einem kurzen Bad in der Oder mitten im Wald auf einem Sandweg "strandeten" (der übrigens als regulärer Oderradweg ausgeschildert und auf OpenCycleMap eingezeichnet war). Wir wählten einen kleinen Umweg über die Landstraße, der uns nach Greifenhagen (Gryfino) brachte. Kurz vor dem Ortseingang lag versteckt hinter dem monumentalen Kraftwerk des Ortes ein Wald, in dem es lauter schief- und krummgewachsene Bäume gibt: angeblich zur Möbelherstellung wurden die Bäume als Sprösslinge deforiert. Hinter Gryfino wechselsten wir kurz auf die deutsche Seite, um bei Staffelde wieder über dem neuen "Biely Szlak"-Radweg (der leider in grauenhaftem unbefestigten Zustanda ist) nach Stettin zu folgen. Mit einem Bad im Glambecksee kühlten wir uns und beendeten unsere Tour.

Kurz hinter Niederkränig: Aufstieg am Oderhang
Halbzeit!
Krzywy Las (bei Gryfino)
Krzywy Las (bei Gryfino)

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